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tipps für das training

Inhaltsverzeichnis

Achtung – Dieser Artikel beinhaltet mit über 4100 Wörtern 71 verschiedene Dinge, auf du bei deinem Training achten kannst.

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Ich würde mich sehr über einen Kommentar freuen und natürlich auch, wenn ihr den Artikel an Freunde und Trainerkollegen teilt.

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Armhaltung

Die Basics für eine gute Wurftechnik sind auf die Armhaltung zurückzuführen. Passen und Fangen und Werfen, also ein paar der wichtigsten Tätigkeiten auf dem Handballfeld, sind darauf zurückzuführen.

Als Richtlinie sollte die Beugung im Bereich der Schulter immer mindestens 90° betragen. Ohne eine gute Armhaltung, sind Würfe entweder sehr schwach oder nicht steuerbar.

Sie ähneln einem Stoßen. Ein typischer Fehler ist auch das fehlende oder zu starke Nachklappen des Handgelenkes.

Beinstellung

Die Beinstellung beim Spieler gibt Auskunft über die Beweglichkeit und Beinarbeit der Spieler. Im besten Fall steht der Spieler/in auf dem Fußvorderballen. Das ermöglicht ein kurzes Aufsetzen des Gewichtes auf dem Hallenboden. Damit ist der Spieler bei 1:1 Aktionen deutlich beweglicher.

Körperspannung

Ob beim Sprungwurf oder Stemmwurf oder beim Landen – die Körperspannung beugt Verletzungen vor. Außerdem unterstützt die Körperspannung die verwringung des Oberkörpers beim Wurf.

Letztlich hilft die Körperspannung, sich bei 1:1 leichter durchzusetzen, da das Gleichgewicht gehalten wird. Fouls sind schwerer möglich, da der Spieler nicht so leicht vom „Weg“ abgebracht werden kann.

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    Zuletzt aktualisiert am Januar 23, 2023 um 12:08 am . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Blickrichtung

Die Blickrichtung des Spielers ist zentral für viele Sachen. Ich möchte die folgenden Punkte hervorheben:

Beim Laufen mit Ball oder Prellen hat der Spieler eine bessere Spielübersicht, wenn der Blick nicht nur ausschließlich auf dem Ball ruht, sondern auch das Umfeld analysiert.

Das muss besonders früh vom Trainer korrigiert werden. Die Blickrichtung kann bewusst für Passtäuschungen verändert werden.

Augen offen oder zu

Diese Frage ist bei Torwarten wichtig – da Sie bei geschlossenen Augen eher nicht den Ball halten. Das kann mit Würfen auf Kopfhöhe gezielt trainiert werden.

Dann bitte nicht mit Medizinbällen, falls ein Wurf mal daneben geht. Beim Fangen werden oft aus „Angst“ vor dem Ball die Augen verschlossen.

Bewegungsweise

Muhammad Ali tanzte im Boxring. Man sieht sofort wie gut ein Spieler koordinativ ausgebildet ist, wenn man seine motorischen Fähigkeiten beobachtet. Fehlt dann noch die Körperspannung, wirkt der Spieler unbeholfen.

In diesem Fall hilft gezieltes Koordination – und Stabilisierungstraining. Wirken Bewegungen beim Techniktraining noch nicht ausgereift, ist das kein Problem, da die Bewegung erlernt und gefestigt wird.

Koordination

Die Koordination ist ein limitierender Faktor hinsichtlich der Entwicklung der Spieler. Koordination ist auf viele Weisen zu trainieren und weit mehr als eine Koordinationsleiter (obwohl diese schon viel bringt). Ein guter Ansatzpunkt um koordinativ besser zu werden ist, die koordinativen Fähigkeiten zu kennen.

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    Zuletzt aktualisiert am Januar 22, 2023 um 11:50 pm . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Konzentration

Die Konzentration betrifft viele Bereiche beim Training und Spiel. Wenn der Trainer etwas erklärt, kann das nur Verstanden werden, wenn die Informationen auch aufgenommen werden. Die Konzentration ist auch für das Ausführen von Übungen oder Ball fangen, Werfen, Passen wichtig.

Konzentration sollte aber nicht mit koordinativen Aspekten verwechselt werden. Bei Spielern, die oft beispielsweise Passfehler machen, würde ich zunächst beobachten, wie gut die Koordination ausgebildet ist.

Geschehen viele Fehler gegen Ende des Spiels deutet das auch auf Konditionsdefizite hin. Da hilft laufen und die Intensität im Training zu erhöhen.

Um die Konzentration zu steigern, kann autogenes Training gemacht werden. Es hilft auch, verbindlicher als Trainer aufzutreten, da die Kinder einem dann mehr Aufmerksamkeit schenken.

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Umschalten

Gedankliches Umschalten ist ein facettenreicher Aspekt. Für mich ist grundlegend, dass alle Spieler, die das Spiel „verstanden“ haben, „schnell im Kopf sind“. Umschaltspiel findet primär im Kopf statt. Es gibt eine Aktion, die interpretiert wird und danach wird gehandelt.

Dazu muss man in der Lage sein zu verstehen, was als nächstes passiert. Das ist auf Spielerfahrung und Spielverständnis zurückzuführen. Beispiel: Spielzug des Gegners erkennen und stören.

Kraft beim Handball trainieren

Kraft gibt es in vielen verschieden Varianten. Maximalkraft, Schnellkraft, Reaktivkraft, Kraftausdauer,… für viele Wurfvarianten ist auch ausschlaggebend, wie schnell sie ausgeführt werden.

„Der schnelle Armzug“ eignet sich hervorragend für Schlagwürfe aus dem Hintergrund. Als Trainer können wir entscheiden, wie wir die Spieler in ihren Stärken fördern oder versuchen umzuschulen. Stärke Stärken ist dabei ein bewährtes Mittel.

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Selbstbewusstsein im Spiel

Viele Spieler stehen sich selbst im Weg. Deshalb finde ich es wichtig, das Selbstbewusstsein der Spieler zu stärken.

Es gibt viele Spieler, die richtig viel drauf haben, aber dann im entscheidenden Moment den Ball lieber weiterspielen. Spieler müssen Selbstbewusst genug sein, auch die Verantwortung für Fehler tragen zu können.

Oder – vielmehr – überhaupt eine Entscheidung zu treffen. Wer nichts macht, macht keine Fehler und auch keine Tore im Angriff. Deshalb ist es wichtig, dass Jugendspieler Fehler machen dürfen.

Jede Aussage in einer Nachbesprechung muss sehr gut ausformuliert sein (gerade bei Mädels), damit kein Klima entsteht, dass die Spieler hemmt.

Ehrgeiz

Mikel Air Jordan war nicht der beste Basketballer in seiner Jugendzeit. Was ihm zum Besten Basketballer gemacht hat, war nicht Talent, sondern die zusätzlichen Trainingseinheiten nach jedem Training. Wie ehrgeizig sind deine Spieler? Geben Sie immer 100%?

Und auch: Wie ehrgeizig bist du als Trainer? Gehen wir auch jedes Mal die Extrameile und erklären Sachen um 1,000 Mal?

Klar ist es schwer die Jungs zum Laufen zu motivieren, aber da müssen wir uns als fortschrittsorientierte Trainer etwas einfallen lassen, das ist die Kunst.

Laufstil

Um den Laufstil zu fördern, sollte in jungen, wie auch älteren Jahren das Lauf-ABC geübt werden. Stichwort: Fersen- oder Rückfußlauf, Mittelfußlauf,  Ballen- oder Vorfußlauf.

Abgerundet wird der Laufstil durch Koordinationstraining, um Belastungswechsel des Fußes zu trainieren. Optimal ist eine kurze Bodenkontaktzeit.

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Schnelligkeit beim Handball

Da habe ich jetzt einen großen Begriff in die Runde geworfen. Schnelligkeit, was meine ich genau damit. Handlungsschnelligkeit? Laufschnelligkeit, Reaktionsschnelligkeit? All das kann man fördern und wirkt sich auf das Endergebnis – wie schnell bewegt sich jemand von A nach B – aus.

Reaktionsvermögen

Bäm, noch so ein Begriff. Wieso laufen manche Spieler Mitmenschen um und andere nicht? Oder wieso haben manche Leute bereits den Ball zum Gegenstoß gefangen, während andere erst checken, dass sie sich bewegen müssten?

Das Reaktionsvermögen ist die Kombination aus Erfahrung und Reiz, der eine Bewegung ausführen lässt.

Also wenn wir uns Umschaltübungen ausdenken (zb. Mattenball mit 3 verschiedenen Ballarten, die in einer bestimmten Reihenfolge eingesetzt werden), achte ich darauf, dass sich auch wirklich alle bewegen und mitdenken. Reaktionsvermögen ist viel Kopfarbeit und Erfahrung.

Orientierung im Raum

Die Frage aller Fragen: Was bin ich und wo will ich hin – stellt sich auch beim Handballsport. Ist die Raumaufteilung der Summe der Spieler sinnvoll – wo könnte der Ball als nächstes hin und wie muss ich mich dann bewegen. Das sind zentrale Fragen, die ein Spieler beantworten sollte. Und wenn er es nicht weiß, kann der Trainer Ideengeber sein.

Sprungkraft

In fast jeder Sportart wird gesprungen. Starke Sprungkraft birgt viele Handlungsvorteile – und kann verschiedenartig trainiert werden. Dazu eignet sich am besten plyometrisches Sprungkrafttraining.

Kurz zusammengefasst basieren diese Übungen auf der Idee, dass eine konzentrische (zusammenziehende) Muskelkontraktion wesentlich kräftiger ist, wenn sie unmittelbar auf eine exzentrische (ausweitende) Kontraktion des Muskels folgt.

Du kannst dir das vielleicht am besten anhand eines gespannten Gummibands vorstellen, das eine große Energie entfaltet, sobald es  freilässt und es sich wieder zusammenziehen kann.

Ziel ist es den Muskel gezielt diesem Reiz auszusetzen und somit die sogenannte Explosivkraft zu erhöhen.

Pylometrisches Training verbessert aber auch weitere Bereiche wie die  Reaktionszeit Maximalkraft, Flexibilität, Koordination, Kondition und stärkt nebenbei noch Bänder und Sehnen.

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Vergesslichkeit

Vergessliche Spieler haben meiner Meinung nach in erster Linie oft gequatscht während ich geredet habe ( wieso lasse ich das überhaupt zu?) und deshalb die Übung nicht verstanden.

Ist das nicht der Fall, ist es definitiv ein Indiz dafür, dass ich nicht richtig erklärt habe.

Es gibt verschiedene Lerntypen und auf jeden Spieler kann anders eingegangen werden. Ich bin zum Beispiel der Typ –  ich schaue mir eine Sache an und kann sie dann umsetzen. Anderen reicht zuhören aus, wiederum andere brauchen es aufgemalt.

Technik

Das ist ein breiter Begriff, aber ich wollte hier nicht die einzelnen Technikarten aufzählen.

Also ruhig korrigieren, wenn etwas auffällt und immer genau wissen, was, wie optimal umgesetzt wird. Dazu schaue ich mir oft Videos an oder lasse es mir von Experten erklären.  Zum Beispiel: Wurftechnik beim Handball.

Peripheres Sehen

Peripheres Sehen ist der Bereich des Sichtfeldes, der für den Menschen sichtbar ist. Im Grunde liefert das periphere Sehen nur grobe unscharfe und optisch verzerrte Seheindrücke außerhalb des Fixationspunktes.

Ein gutes peripheres Sehen äußert sich dadurch, dass ein Spieler in der Lage ist, z.B. durch Abwehrreihen hindurchzupassen. Dabei wird sowohl die Position der Vordersten Abwehrspieler verarbeitet, wie auch der dahinterliegenden Abwehrreihe und dem Laufweg des Mitspielers.

Antizipation

Antizipation äußert sich oft durch gutes Spielverständnis. Die Erfahrung der einzelnen Spieler aus der Vergangenheit führen zu Aktionshandlungen, die auf die Spielsituation angepasst sind.

Aus dem Reagieren auf Situationen wird ein Agieren. Das heißt, der Gegenspieler wird unter Druck gesetzt und besitzt einen Handlungsnachteil.

Das Zusammenspiel beim Handball verbessern

Gerade beim Jahrgangswechsel und neuen Mitspielern kann man als Trainer sehen, dass die Laufwege noch unbekannt sind. Die Spieler müssen sich erst noch aufeinander abstimmen. Das Blinde Verständnis“ von Spielern ist Trainingssache und kann durch Grundspiele und freies Spiel gefördert werden.

Passqualität

Pep Guardiola war eine Zeit lang ganz groß in den Medien. Er wies seine Spieler darauf hin, dass die Mitspieler die Bälle immer auf den starken Fuß erfolgen sollten.

So ist es auch beim Handball.

Die Pässe sollten so gespielt werden, dass der Spieler ihn einfach kontrollieren kann, also nicht zu hoch oder tief. Ich denke wir kennen alle die Situation, wo 2-3 Bälle in Reihe ungenau gespielt werden.

Der Abschluss oder das anschließende Abspiel ist dann ebenfalls ungenau. Das liegt daran, dass der Spieler mental oder koordinativ noch dabei ist, den  Ball zu kontrollieren.

Timing

Ein Zentimeter kann über Sieg oder Niederlage entscheiden. Ein Schritt zu früh oder zu spät und der Ball ist im Aus. Timing ist spielerischer Perfektionismus. Timing muss man beim Handballtraining üben. Timing ist keine Frage von ungefähr, sondern eine exakte Aktion.

Beweglichkeit

Die Beweglichkeit von Spielern hängt  auch mit den motorischen Fähigkeiten zusammen. Diese kann man trainieren.

Jemand der unbeweglich ist, kann sich natürlich auch noch unterstützend Dehnen. Ich lasse meine Spieler generell nach dem Training immer Dehnen, damit es nicht zu Muskelverkürzungen kommt. Das verhindert auch schwere Verletzungen.

Dehnen beim Training

Bei diesem Punkt scheiden sich die Geister. Ich lasse meine Spieler nach dem Training Dehnen und nicht vor dem Training.

Das hat damit zu tun, dass Dehnen die einzelnen Muskelfasern auseinander zieht. Das verringert die Muskelspannung. Diese wird bei einer Kontraktion, also einer Aktion genutzt.

Weniger Muskelspannung = weniger Kraft = weniger Leistung.

Jürgen Freiwald, Bewegungswissenschaftler der Universität Wuppertal, spricht von 2-5% weniger Leistungsvermögen.

Aufwärmen sollte durch Bewegung erfolgen. Es gibt keinen gesicherten Studien, dass das Dehnen vor dem Sport den Muskelkater verringert oder das Verletzungsrisiko verringert.

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Laufbereitschaft

Es gibt Spieler die sind faul. Diese Spieler müssen wir beim Training motivieren zu laufen. Da passe ich immer auf, dass Spieler bei Aufwärmspielen mit Seitenwechsel beispielsweise nicht noch „belohnt“ werden, dass sie vorne stehen geblieben sind.

Anstrengungsbereitschaft

Die Laufbereitschaft und Anstrengungsbereitschaft sind zwar nahe beieinander, aber ich wollte sie nochmal gesondert aufführen. Es ist wichtig, dass Spieler, die beim Training sind, auch an die Leistungsgrenze gehen und nicht nur mitmachen um gut auszusehen.

Die Spieler können sich immer hinsichtlich der Koordination, Kraft und Ausdauer verbessern. Die Spielfähigkeit verbessert sich über einen längeren Zeitraum, bis es „Klick“ macht.

Durchsetzungsfähigkeit

Das finde ich immer sehr schwer zu trainieren, aber interessant zu beobachten. Manche Spieler haben einfach den „Biss“, gehen dahin wo es weh tut und ziehen bis zur Marke.

Ich trainiere dafür Zweikämpfe, lobe und reflektiere mit den „zahnlosen“ Spielern anschließend, wie sie sich durchgesetzt haben um das positiv hervorzuheben.

Sozialverhalten

Das Sozialverhalten wird durch Elternhaus, Schule und Mannschaftssport vermittelt. Kommt es zu Mobbing in der Mannschaft, muss man als Trainer aus meiner Sicht eingreifen.

Jugendliche können sehr fies sein und nur weil ein Spieler Defizite hat, heißt das nicht, dass er nicht auch anderweitig durch Vereinsarbeit positive Erfolge feiern könnte.

Im Breitensport sollte man versuchen „alle Durchzubringen“ und nicht nur die „guten“. Oft sind es letztere, die  nur spielenim Verein, aber nicht am Vereinsleben teilnehmen. Auf lange Sicht rächt sich das, da die ehrenamtlich Aktiven „aussterben“.

Gruppendynamik

Wichtig für mich als Trainer ist es, die Stimmungsmacher im Team auszumachen und entsprechend hinter mich zu bringen. Das setzt oft viel positive Energie frei und garantiert, dass der Focus auf dem Training liegt.

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Ausdauer

Ausdauer meine ich in zweierlei Hinsicht. Physisch – wie lange kann der Spieler körperlich belastet werden und psychisch – wie lange will sich der Spieler mit einer Problemstellung herumschlagen.

Kondition und Technik haben eines gemeinsam:

Bei beiden erzielt der Spieler nur Fortschritte, wenn er ausdauernd an ihnen arbeitet.

Antritt

Der Antritt ist bei Mannschaftssportarten sehr wichtig, da es oft die ersten Meter sind, wo sich Spieler entscheidend absetzen können. Der Antritt sollte isoliert trainiert werden.

Beim Training des Antritts muss auf eine ausreichend lange Regeneration (> 1,5 Minuten) geachtet werden, da die Muskeln sonst übersäuern und eher die Belastungsausdauer trainiert.

Das Training für Antritt im Handballtraining sollte deshalb am Anfang stattfinden, wo die Spieler ausgeruht sind.

Endgeschwindigkeit

Die Endgeschwindigkeit des Spielers kommt erst bei längeren Strecken zum Tragen und spielt für mich persönlich eher eine untergeordnete Rolle beim Handball. Ich konzentriere mich auf Antritt und die ersten 3-7 Meter, da so Bälle erobert oder Gegenstöße gelaufen werden.

Verhalten in Drucksituationen

Wie bekomme ich als Trainer es hin, dass meine Spieler in Drucksituationen die richtigen Entscheidungen treffen?

Eine schwere Frage und vor allem ganz viel Kopfsache.

Fakt ist: Spieler setzten das im Spiel um, was Sie bereits 100-Fach im Training gemacht haben. Kommt die Komponente Druck hinzu, dann verkrampfen Spieler oft. Dem kann durch motivieren und gut Zureden entgegengewirkt werden.

Ich löse Blockaden oft durch ein Gespräch über die aktuelle Gefühlslage. Im Training lässt sich Druck durch Spiele unter Zeitdruck simulieren. Außerdem macht die Erfahrung von Spielern eine Menge aus.

Ich denke, dass es oft die Erfahrung mit Drucksituationen ist, die den Unterschied von sehr guten Teams zu Spitzenteams macht.

Außerdem ist die Komponente „Verantwortung für Fehler übernehmen“ nicht zu verachten. Viele Spieler haben Angst vor dem Fehler und verfallen dann in eine lähmende Passivität.

Spielübersicht

Die Spielübersicht wird durch ganz viele verschiedene Faktoren beeinflusst. Antizipation, peripheres Sehen, Orientierungsfähigkeit und Spielverständnis gehören mit Sicherheit dazu.

Sie äußert sich dadurch, dass die besser postierten Mitspieler gesehen werden, dass die Spieler ganz genau formulieren können, wie sich ihre eigene Handlung auf dem Spielfeld auswirkt.

Spielkontrolle

„Winning Ugly“ macht es vor – man muss nicht der Beste sein um zu gewinnen. Nach dem Autor und ehemaligen Tennisspieler Brad Gilbert muss ich den Gegner nur bei den Schwächen packen, verunsichern und anschließend in Ruhe mein Ding durchziehen. Auch da spielt der Faktor Erfahrung eine große Rolle und kann nur durch Spielpraxis erlernt werden.

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Lösungsmöglichkeiten – Entscheidungstraining

Ich spreche mit meinen Spielern immer die theoretischen Lösungsmöglichkeiten durch. Dabei geht es nicht um richtig oder falsch, sondern einfach nach dem Motto:

Vom Kopf in die Hand. Ich finde es wichtig, dass Spieler nicht einfach nur Auslösehandlungen spielen, sondern verstehen, was auf dem Platz passiert.

Die Spieler können sich das dann Aufmalen, vorstellen oder durchspielen, je nachdem was für ein Lerntyp sie sind.

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Mut

Das Gegenteil von Mut ist Angst. Und wie Jürgen Klopp sagt: Ich glaube nicht daran, dass die Angst vor dem Verlieren so stark antreibt, wie die Lust aufs Gewinnen.

Wer gewinnen möchte, muss mutig sein und unter Drucksituationen Verantwortung zu übernehmen. Wer Mutig ist, probiert auch mal was aus, was gerade gelernt worden ist.

Agieren

Agiert der Spieler oder bleibt er nur passiv und schaut was sein Schicksal heute für ihn bereithält? Die Vorteile von agierenden Spieler liegen auf der Hand: Sie bestimmen was passiert und können beeinflussen, was der Gegenspieler macht. Dieses Wissen, kann ausgenutzt werden.

Reagieren

Wer Reagiert, verliert. Der Gegenspieler hat einen Handlungsvorteil, weil er weiß, was er als nächstes machen wird. Deshalb solltet ihr eure Spieler immer dazu animieren, die Situationen zu beobachten und dementsprechend die Stellung / Handlung darauf auszurichten.

Kreativität

Du MUSST jetzt kreativ sein. Mach was Überraschendes und nicht immer das Gleiche. Wie soll ein Spieler diesen Ansprüchen gerecht werden?  Wer kreativ sein will, muss entspannt sein.

Je stärker die Abwehr im Training verteidigt, desto kreativer wird der Angriff. Wieso? Weil immer wieder kreative Lösungen gefunden werden müssen. Diese werden ausprobiert und im Spiel angewendet.

Im Training können wir Tipps geben, wie die Situation gelöst werden kann. Dazu muss sich die Mannschaft aber genauso reinhängen und am Limit spielen und Mitdenken, wie der Trainer.

Um die kreativ zu spielen, eignet sich das Abschlussspiel ohne Regeln oder Vorgaben.

Teamfähigkeit

Allein spielt es sich besser – Nicht. Das Abwenden von individuellen Fähigkeiten im 1:1, hin zu mannschaftstaktischen Gruppenlösungen ist ein Schritt, bei dem die Spieler begleitet werden müssen.

Das ist etwa ab der C Jugend der Fall: Das Team ist stärker als das Individuum.

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Sachlichkeit

Beim Training geht es um Fortschritt und Festigung von diesem. Dazu muss auch mal kritisiert werden. Unter Umständen kritisieren Spieler sogar mal den Trainer, falls die Spieler unzufrieden sind. Sachlichkeit ist dabei hilfreich.

Sachliche Spieler erkennen, dass Tipps keine Kritik sind. Wichtig ist bei sachlicher Kommunikation, dass keine Wertung drin vorkommt.

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Kritikfähigkeit

Spieler ohne Kritikfähigkeit ziehen sich zurück oder werden Aggressiv. So stellt sich kein Lernerfolg ein. Der Trainer muss wissen, wie er die Spieler dazu bekommt Fortschritte zu machen, wenn Kritikfähigkeit nicht gegeben ist.

Ignorieren ist die einfache, aber falsche Variante, viele Streitmomente und Stagnation sind die Folge.

Flexibilität

Wie viele Spielpositionen kann der Spieler spielen? Wie verhält er sich in ungewohnten Situationen?

Kompromissbereitschaft

Ich mache gerne Deals, auch als Trainer. Viele Spieler wissen es, manche müssen es noch lernen: alle Wünsche innerhalb eines Kaders zu erfüllen geht leider nicht. Dieser Balance -Akt während einer Saison hinzubekommen, ist sehr schwer. Welche Spieler lassen sich auf Kompromisse ein und welche wollen Ihre Wünsche durchsetzen?

Kommunikationsfähigkeit

Wenn die Spieler Probleme und Situationen kommunizieren können, kann man als Trainer darauf reagieren. Ebenfalls ist das in Spielen von Vorteil, da eine leise Abwehr weniger bedrohlich wirkt und dann natürlich auch mehr Fehler in der Abwehr passieren. Die Spieler müssen sich untereinander abstimmen. Das muss geübt werden.

Taktisches Verständnis

Ich war mal in Argentinien und ich habe unglaublich gute Straßenfußballer gesehen. Wieso diese nicht Profis geworden sind? Weil sie sich nicht in ein taktisches Konzept zwängen lassen. Damit sind sie für einen Trainer sehr schwer berechenbar.

Trainer versuchen aber, dass Spiel, die Aufstellung und die Taktik so planen, dass sich Erfolge einstellen. Wenn ein Spieler im Abwehrverbund oder im Angriff dann aber anders Handelt als es besprochen war, dann hat die Mannschaft ein Problem.

Da muss ein gesundes Mittelmaß gefunden werden, da zu uniforme Spieler auch wiederum zu einfach auszurechnen sind.

Fußstellung

Die Fußstellung ist eine wichtige Voraussetzung um schnell auf den Beinen zu sein. Probiert es selber aus, wie ihr schneller von links nach rechts gehen könnt oder vorwärtssprinten. Der platte Fuß ist definitiv langsamer, als wenn man auf den Fußballen steht!

Fairplay

Jüngst wurde berichtet, dass die Anzahl der Schiedsrichter 2016 wieder abgesunken ist. Wir geben alles unser bestes und es sollte eine gewissen Netiquette eingehalten werden. Das gilt auch für Fouls oder unglücklichen Aktionen. Junge Spieler sollten das auch lernen und von den Trainern vorgelebt bekommen.

Respekt

Respekt und Demut vor den Gegenspielern beugt Negativerlebnissen vor.

Vertrauen

Ich vertraue meinen Mannschaften. Die Spieler müssen aber auch mir Vertrauen. Spieler die mir als Trainer vertrauen, glauben daran, dass ich Ihnen die richtige Taktik vorgebe, im Training die richtigen Trainingsinhalte aufziehe und dass das was ich Ihnen beibringe, richtig ist.

Deshalb sollten Einwände der Mannschaft immer kritisch bedacht werden und auf Ursachenforschung gegangen werden. Wir Trainer können es nicht allen Spielern Recht machen, aber wir sollten prüfen ob wir vielleicht feinjustieren müssen.

Abwehrstellung

Die Abwehr sollte auf Wurfhand stehen und auf „schnellen“ Beinen. Die Arme sollten aktiv mitarbeiten und mit „Spirit Fingers“ den Passweg bedrohen.

Kleingruppenlösungen

Mit zunehmendem Alter der Spieler sind Kleingruppenlösungen immer wichtiger. Da der Abwehrverbund defensiver agiert und die Räume enger werden, müssen Situationen in Teamarbeit gelöst werden.

Das ist ein wichtiger Bestandteil der Trainingseinheiten. Mit Hilfe von Kleingruppenlösungen können Nachteile der Physis und Schnelligkeit und Kraft der Spieler kompensiert werden. So wird das Handballspiel auch deutlich ansehnlicher.

Beinarbeit

Wie bereits zuvor erwähnt, macht es sehr langsam auf platten Füßen zu stehen. Beim Training der Beinarbeit, lege ich auf Vorwärts, Rückwärts und Seitwärtsbewegungen Wert.

Trainingshilfen Tipp

Klarheit der Anweisungen

Das ist nicht gut (Was?), Spiel den Ball eher ab (wann?), baut Druck auf die Abwehr auf (Wie?). Das sind jetzt drei plakative Beispiele, bei denen ich mich selber erwischt habe. Inzwischen reduziere ich mich auf ein paar wenige, aber konkrete Worte, das wirkt Wunder.

Wissen warum du was tust

Ich kenne das aus der Schulzeit. Matheunterricht, geraden und Schnittpunkte berechnen. Ich konnte das, aber wofür?

Der Moment wo mir klar geworden ist, dass ich Spielern beim Handball konkret erklären kann, wieso wann welches Abspiel erfolgen kann oder wieso ausgerechnet bei einer Auslösehandlung ein bestimmter Laufweg sinnvoll ist und was er bewirkt, war toll.

Ich will keine Spieler die einfach nur stumpf Spielen was angesagt ist, ich möchte Entscheider. Und für Entscheidungen, brauche ich nun mal auch das Hintergrundwissen.

Aufbau der Trainingseinheit

  • Aufwärmen + Aufwärmspiel, das auf die Trainingseinheit vorbereitet
  • Grundübung ( Technik – Auslösehandlung oder Spielsituation – zum Erlernen – klare Vorgabe )
  • Grundspiel (angelehnt am die Grundübung aber mit konkreten Vorgaben, die variabel gelöst werden
  • Abschlusspiel (freies Spiel mit z.B. doppelter Punktzahl wenn Trainingsziel angewendet wird
  • Auslaufen(vermindert das Verletzungsrisiko + Dehnen (vermindertes Verletzungsrisiko und sorgt dafür, dass die Muskeln sich nicht verkürzen = Handballerkrankheit)

Vorbereitung auf Gegner

Für wichtige Spiele führe ich vorher Spielbeobachtungen mit Kamera + Stativ durch. Dann suche ich nach wiederkehrenden Torerfolgen des Gegners. Wenn ich ein Muster, also einen Fehler im Deckungsverbund erkennen kann, stelle ich meine Spieler darauf ein. Fehler lassen sich nicht von heute auf Morgen abstellen, da Spieler aus einem Erfahrungsschatz agieren. Wurfbilder und Spielzüge sind natürlich auch gutes Input. Da spreche ich aber nur an, wie dieser behindert werden kann. Im Spiel habe ich einen Spickzettel um zu intervenieren.

Stehzeit im Training

Im Training muss nicht angestanden werden. Dazu haben wir Koordinationsübungen. Jeder Move macht dich besser.

Sicherheit der Spielzüge

Ich empfehle neue Spielzüge nicht im Spiel anzuwenden. Erst wenn Sie im Training 10 Durchgänge lang inkl. Lösung A und B und C funktionieren, bin ich sicher, dass er was im Spiel bringt. Auch da hilft – erklären Warum wir das tun – Was passieren kann – Was ist deine Aufgabe als Spieler

Wurfvarianten

Stemmwurf und Sprungwurf sollten beherrscht werden. Wenn das läuft, dann fange ich mit Unterarmwürfen, dem falschen Bein und sonstigen Sachen wie Würfe aus der Drehung an. Wird die Grundtechnik, schönen Dingen vorgezogen, können sich bei Spielern Fehler einschleichen.

Trainingsbeteiligung

Bei der Trainingsbeteiligung kommt es zum einen auf die Einstellung der Mannschaft an. Sind es Hobbyhandballer? Dann ist es so und mit einer entsprechenden Motivation sollte ich als Trainer rechnen. Zum anderen, liegt es auch am Alter: Führerschein, Konfirmation, Kommunion, Firmung, Studium….Oder unser Training als Trainer ist einfach nicht gut. Es hilft immer ein Gespräch am Anfang, was erwartet wird. Und nach einiger Zeit ein Feedback wie das Training empfunden wird. Beidseitige Ehrlichkeit ist angebracht – so wird keiner Enttäuscht. Auch wenn es wehtun kann.

Fortschritt

Ich messe den Fortschritt der Mannschaft immer „am schwächsten Spieler“. Habe ich unterforderte Spieler, dann achte ich darauf, dass ich Ihnen Sonderaufgaben gebe. Mein Anspruch an mich selber: Wenn ich ein guter Trainer bin, dann mache ich alle Spieler besser.

Eltern auf der Tribüne

Die Eltern auf der Tribüne sollten sich auf das Spielgeschehen konzentrieren und nicht massiv durch Zurufe oder aggressiven Äußerungen am Spiel teilnehmen.

Akzeptanz von den Regeln der Schiedsrichter

Ich finde es gerade im Jugendhandball wichtig, dass die Jungs und Mädels Schiedsrichterentscheidungen zu ihren Ungunsten auch akzeptieren. Noch nie hat ein Schiedsrichter seine Entscheidung zurückgenommen, diskutieren kostet nur unnötig Zeit und schafft Lücken in der eigenen Abwehr, falls das Spiel weiter läuft.

Aufstellung gegen den Gegner

Die Aufstellung der Gegner ist natürlich sehr interessant. Wenn man den Gegner vorher beobachtet hat, hat man oft bereits einen großen Wissensvorsprung. Dementsprechend kann die eigene Aufstellung auf auf Schwachpunkte des Gegners reagieren. Die Klassiker sind – kleine Spieler gegen kleine Spieler spielen lassen, Große über kleine Spieler werfen lassen, usw.

Wechsel der Gegner

Im Spiel achte ich immer darauf, wieso der Gegner jetzt wechselt. Wechselt er / sie, weil er einen Spieler hat der einfach nur müde ist und Pause braucht? Oder Wechselt der Gegner positionsbezogen, reagiert also auf meine Aufstellung. Dementsprechend kann ich den Wechsel dann sinnlos machen, indem ich „kontere“, meine Spieler also umstelle oder neuen Kräfte von der Bank einwechsle.

Hüfte

Ich habe mal gelernt, die Hüfte verrät bei einer Körpertäuschung, wo der Spieler wirklich hin möchte. Richtig gute Täuschungen können das simulieren.

Ich hoffe diese Sammlung hat euch zu Weihnachten gefallen. Bitte lasst einen Kommentar da, teilt den Artikel wenn er euch gefallen hat an befreundete Trainer und vor allem:

Besinnliche Feiertage mit eurer Familie, Freunden und Bekannten 🙂

 

Viele Grüße

 

Chris von Handballlinks

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