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Die Reaktionsgeschwindigkeit lässt sich trainieren. Gerade für schnelle Sportarten wie Handball ist das wichtig

Wie du schneller ans Ziel kommst, wenn du die Reaktionsgeschwindigkeit trainierst

Handball ist ein schnelles Spiel und zeichnet sich dadurch aus, dass Entscheidungen je nach Spielsituation in Bruchteilen von Sekunden getroffen werden müssen. Wenn ein Pass unsauber gespielt wird und abtropft – wieso erreicht womöglich der weiter entferntere Spieler den Ball und nicht der näherpostierte? Dies geht natürlich auf die Summe verschiedener koordinativer Aspekte zurück. Jetzt im Fokus: Die Reaktionsgeschwindigkeit.

Die Reaktionsfähigkeit zeichnet sich durch eine zielgerichtete Handlung auf externe Signale aus. Darauf folgt eine (trainierte und dann auch abrufbare) Reaktion. Als Beispiel sei im Alltag die Verkehrsampel genannt – wir haben gelernt, bei Rot zu bremsen und bei Grün zu fahren.

Wissenschaftlich ausgedrückt wird die Reaktion durch folgende Signale ausgelöst

  • akustisch (Pfiff)
  • optisch (Signalfarbe)
  • taktil (Berührung an der Schulter)

Bei akustischen Reizen, kann ein Spieler am schnellsten reagieren, die durchschnittliche Reaktionszeit beträgt etwa 0,15 Sekunden. Optische Reize werden innerhalb von 0,25 Sekunden verarbeitet. Auf taktile Reize reagieren wir am Schnellsten: Hier sind Werte von 0,09-0,18 s möglich.

Schnell im Kopf heißt nicht schnell auf den Beinen

Nach einem Signal folgt die Bewegungshandlung in folgendem Schema:

  • das Erkennen der Signalbedeutung
  • die auf das Signal trainierten Entscheidungsprozesse
  • zeitlich und situativ angepasstes Ausführen der Handlung

Genau diese drei Phasen lassen sich beim Handballtraining gezielt und isoliert trainieren. Aus meiner Sicht ist es darüber hinaus auch noch wichtig, dass das trainierte Signal so wenig wie möglich antizipierbar ist. Das führt dazu, dass der Spieler keine oder eine sehr geringe Vorbereitungszeit für die Ausführung der ausgewählten Bewegungshandlung.

Wichtig ist es die Reaktionsgeschwindigkeit nicht mit der Schnellkraft zu verwechseln. Wenn zwei Sprinter gegeneinander Antreten und sie reagieren gleich schnell, gewinnt auf den ersten Metern dennoch oft der Sprinter, mit der größeren Schnellkraft. Schnellkraft zielt darauf ab, eine Bewegung in möglichst kurzer Zeit auszuführen.

Gute Übungen für das Training von Reaktionsgeschwindigkeit sind die Änderung der Gehrichtung auf ein akustisches Signal oder der Start aus verschiedenen Ausgangspositionen mit anschließenden Bewegungsvorgaben. Das Gleiche Prinzip ist grundsätzlich auch bei anderen Teilen des Koordinationstrainings anwendbar: Koordinationsübung–> Pfiff–> Koordinationsübung ….

Fazit für das Handballtraining

Handball ist ein schneller Sport, deshalb macht es viel Sinn die Spieler in dieser Hinsicht zu fördern und zu fordern. So wird das nächste Reaktions-Duell auf dem Hallenboden hoffentlich zu unseren Gunsten gewonnen.

Um die Reaktionsschnelligkeit zu trainieren, kann man beispielsweise Hütchenparcourse auf ein Signal hin durchführen. Das Signal kann dabei durch Pfiff (also akustisch) oder auch optisch (Farbe der Leibchen) sein.Wichtig ist, handballbezogene Bewegungen durchzuführen.

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