fbpx
DHB

Die EM in Kroatien ist noch nicht einmal gestartet und bereits jetzt hat die Handballwelt einen Verlierer ausgemacht: Es ist Prokop.

Als einer der jünsten Nationaltrainer in der deutschen Handballgeschichte muss er sich nun viel Pauschalkritik von Dritten, wie auch von Zweiten gefallen lassen. Hier einige Meinungen, teils diplomatisch, teils sehr harsch und direkt formuliert:

Wisst ihr aus welchen Vereinen Prokop seine Handballspieler nominiert hat?

[h5p id=”1″]

Auf solche Qualität ohne Not zu verzichten, wirft Fragen auf. Wenn einer das alles mitbringt wie Lemke und keine Verletzung hat, ist es schon fahrlässig.

(Roth, Trainer Melsungen)

Kann für Prokop zum Bumerang werden

(Stephan, Ex-Nationalspieler)

Sehr mutige Entscheidung

(Brand, Ex-Nationaltrainer)

Mich wundert, dass folgender Fakt aber medial komplett unter den Tisch gekehrt wird: Zwischen dem EM-Titel 2016 und heute lag noch eine Weltmeisterschaft im Januar 2017, wo es unsere Bad Boys “nur” ins Achtelfinale gegen Qatar geschafft haben! Sehen wir also alles in chronologischer Reihenfolge, verzichtet Prokop auf Spieler des “Achtelfinal-Ausscheider-Kaders”.

2016

2017

Wenn wir davon ausgehen, dass die Entwicklung der Mannschaft kontinuierlich ist, hat Prokop, wenn überhaupt, “ausgemistet”. Unter dem Gesichtspunkt ist eine Änderung des Kaders doch allzu verständlich oder nicht?

Der Weg zum EM-Titel für Sirgurdson und Prokop

Sirgurdson hat auf eine harte und kompakte 6:0 Abwehr gesetzt. Ich vermute, dass Prokop die 6:0 offensiver interpretiert und dazu auf schnellere Spieler setzt. Die Abwehrziele sind Ballgewinn und Umschalten. Sirgurdsons Taktik war aus meiner Sicht: Verteidigen und dann Umschalten. Ein kleiner aber feiner Unterschied – Prokop ist also ein wenig risikofreudiger, Sirgurdson wollte zunächst einmal keine Tore kassieren.

Es gibt auch etliche Stimmen, die meinen, dass es einen Leipzig-Bonus gibt. Das ist natürlich Quatsch. Ein Sirgurdson als Ex-Berlin Trainer hat auch auf Heinevetter, Drux, Fäth und Wiede setzten dürfen. Das hat der deutschen Handballauswahl definitiv nicht geschadet.

Deutschland als Handballnation besitzt den Vorteil, dass sich ein Nationaltrainer als erstes ein Konzept und eine Philosphie überlegen kann und danach seine Spieler entsprechend aussucht. In anderen Ländern ist das nicht der Fall. Wir Deutschen haben wirklich alle Möglichkeiten der Welt. Man könnte auch sagen –  ein deutscher Nationaltrainer kann nicht viel falsch machen.

Das Vertrauen der deutschen zu erlangen ist scheinbar sehr schwierig – denn zuerst wird gemeckert (war bei Sirgurdson auch so und dann haut die Mannschaft mit ihm einen EM-Titel raus). So kann Prokop am Ende ja vielleicht doch als Gewinner dastehen. Deshalb möchte ich den Artikel mit einem weiteren Zitat beenden:

Wir tun gut daran, dem Bundestrainer zu vertrauen und uns auf eine erfolgreiche Europameisterschaft zu freuen.

(Hanning, DHB Vize)

PS: Es gibt Neuigkeiten zum Harzverbot beim Handball: Der fällt nämlich für die nächste WM in Deutschland wahrscheinlich weg (mehr dazu im verlinkten Artikel). 

CategoryBlog
preloader