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Warum Handball laut der IHF ohne Harz viel besser ist

Hassan Moustaf, der Vorsitzende der IHF hat den Mund ziemlich vollgenommen.

“Wir werden das Benutzen von Handball Harz weltweit verbieten”

“Und diese Regel gilt dann für alle Spiele – von der Weltmeisterschaft bis zur Kreisliga, und selbstverständlich auch für den Jugendbereich.”

Achso.

Handball wird dank Molten und Moustaf ein Stück besser auf der Welt. Die Hallen bleiben sauber, keine Streitigkeiten im Dorf mehr, wer den Hallenboden putzt, die Tornetze bleiben hell und der Boden unbefleckt.

,,Harz ist ein Chemieprodukt””, sagt Moustaf und ,,schädigt die Gesundheit der Spieler.”.

Ich denke nicht, dass es dazu Langzeitstudien zum Harzgebrauch gibt, noch, dass Konzerne wirklich das Risiko eingehen würden, Produkte zu verkaufen die wissentlich gesundheitsschädlich sind.

Seit wann wird auf die Gesundheit der Spieler Rücksicht genommen? Beim Gestalten des Spielplans etwa? Mein bisheriger Eindruck, bestätigt das nicht.

Aber wen betrifft die Ansage von Hassan Moustaf?

In den niedrigen Klassen, wo ein Großteil der Spieler tätig ist, wird ohnehin ohne Harz gespielt, sofern es keine Sondererlaubnis seitens der Stadt gibt.

Spielen ohne Harz…ein Rückschritt?

Es ist komisch. Seit Jahren finde ich, dass in den Jugendklassen bereits Harz erlaubt sein sollte, wie in Dänemark und Schweden. Die Kinder dort haben unglaublich viel mehr drauf am Ball, als ein deutsches Kind im gleichen Alter. Das ist meine Erfahrung aus internationalen Turnieren. Da kommt das Harz bei jedem Handballtraining und Spiel zum Einsatz.

Und jetzt wird Harz komplett verboten. Kein Jugendspieler wird je wieder Harz an die Finger bekommen. Kein Harz mehr.

Handball Harz wird bald Verboten
Dieses Bild könnte bald der Vergangenheit angehören, falls das Harzverbot in Deutschland tatsächlich durchgesetzt wird.

Und auch die höherklassigen Mannschaften müssen jetzt darauf verzichten. Das wird in der Tat sicherlich eine riesen Umstellung für viele Spieler. Jeder mag unterschiedlich viel Harz am Ball. Im Spiel ergibt sich ein Level mit dem alle arbeiten können.

Es gibt die Ankündigung, dass der Harz-Ersatz-Ball von Molten ähnlich klebt, wie ein Ball mit Harz.Dieser Ball muss hinsichtlich der Haptik der Querschnitt aller Spieler sein. Ansonsten wird ohnehin kritisiert, dass es nicht so gut wie mit Harz ist.

Harzfrei für immer

Aber wer misst das? Was ist ,,ähnlich” und wie viel Haptik ist überhaupt möglich? Wie lange hält so ein Ball?

Dieser Wechsel wird nicht ohne Konflikte und Umstellung von statten gehen. Es ist eine diktatorische Ansage von oben, die befolgt werden muss.

Um das alles umzusetzen hat der IHF über 1 Millionen Euro in die Hand genommen um einen selbstklebenden, Harzfreien Ball zu entwickeln. Die Planung ist zu 80 % abgeschlossen. Das wurde zusammen mit Molten entwickelt.

Was der IHF gerade macht, ist mit einer schon bestehenden Kooperation mit Molten ein Monopol zu erschaffen. Es ist ein riesiger Wissensvorsprung, den die japanische Firma nun hat und es wird spannend sein zu sehen, wie die anderen Handballfirmen nacheifern und nachbessern werden.

Hassan Moustaf hat gesagt ,,dass andere Hersteller “ein Problem bekommen”‘.

Es würde mich grundsätzlich sehr überraschen, wenn die Wirtschaft plötzlich wieder dem Sport folgt. Sonst ist es auf Grund der Geldverteilung immer andersrum.

Ich habe auch sofort nachgeschaut, ob Hassan nicht Vorsitzender bei Molten ist. Um Verschwörungstheorien vorzubeugen: Ist er nicht. Molten und IHF arbeiten seit 2014 eng zusammen.

Das heißt:

Stand jetzt ist kein anderer Handball in der Lage auf der Welt den neuen Regeln von der IHF für das nächste Jahr nachzukommen. Außer der Klebeball von Molten / Select.

Das ist ein Monopol auf unbestimmte Zeit. Eine künstlich erzeugte Nachfrage.

Ich bin mir sicher, dass Kempa, Adidas, Select und Erima bereits an einer Lösung arbeiten.

Ich persönlich glaube auch, dass der IHF Präsident viel Gegenwind bekommen wird und er mit dieser Aussage erst einmal vorpreschen wollte. Wer zuerst schlägt, schlägt zwei Mal. Es ist auch gute Publicity für den neuen Handball und macht erstmal neugierig.

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Der Deutsche Handballbund (DHB) schreibt dazu:

Trickwürfe wären nicht möglich gewesen ohne das, was der Handballer für gewöhnlich ‘Backe’ nennt: Harz. Ohne Harz am Ball und an den Fingern könnte kein Handballer einen derartig starken Drall auf den Ball bringen, dass dieser sich, wie von Geisterhand bewegt, einen weiten Effet-Bogen um den Torwart herum in das Tor bewegen kann. Unstrittig ist, dass es die Schweden waren, die ihre Hände zuerst mit Klebstoff einrieben.

Ich denke, dass ein Wettbewerb unter den verschiedenen Unternehmen zwischen Harz und Harzball auch gut gewesen wäre. Ein Verbot wie der von der IHF unterbindet das.

So werden wir vielleicht nie erfahren, was sich durchgesetzt hätte, weil es doch besser ist.

Ist der Klebeball wirklich besser als Handballharz, womit traditionell gesetzt wird? Funktioniert er wirklich ganz ohne Chemie um die Gesundheit der Spieler zu schützen?

Wären eine Millionen Euro im Handballgeschäft nicht besser anders investiert worden?

Update 26.10.2016: Inzwischen hat Hassan zurück gerudert. Er sagt, es wird gegen Ende von 2017 eine Testphase geben, in der er sich Feedback von den Beteiligten und auch Spielern holen wird.Sollten sich diese gegen den Ball entscheiden, so wird sich nichts am Regelwerk ändern und weiter mit Backe (Harz) gespielt.

Update 09.01.2018: Es ist scheinbar gekommen, wie ich befürchtet hatte. Moustaf hat das Harzverbot durchgesetzt und plant nun für die WM 2019 in Deutschland ohne Handball-Harz zu spielen. Als Hauptgrund wird weiterhin angeführt, dass die Handballhallen zusehens verdrecken und der Handball durch den Harzgebrauch unansehnlich wird. Eine japanische Firma ist laut Moustaf regelmäßig in Leipzig um Tests an Jugendlichen – wohl eher mit einem selbstklebenden Handball – durchzuführen.

Update 15.01.2019: Bisher hat sich der Harz-Ersatz für den Handballkleber nicht durchgesetzt und es wird weiterhin auf das klassische Handballharz gesetzt.

Wird also aktuell an etwas gearbeitet, was die Zielgruppe gar nicht braucht? Das wäre eine leichtfertige Fehlinvestition in Millionenhöhe.Ich bin gespannt auf eure Meinungen! Lasst doch bitte einen Kommentar da und teilt den Artikel.

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