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Letztes Wochenende war es endlich soweit. Das erste Vorbereitungsturnier für die kommende Saison stand an. Auf Grund positiver Erfahrungen der letzten zwei Saisons entschlossen wir uns unsere mB-Jugend am Beachhandballturnier von Georgsmarienhütte anzumelden.
Der Turniermodus dieses Jahr lautete Jeder gegen Jeden, mit Hin-und Rückrunde, verteilt auf 2 Tage. Da Georgsmarienhütte etwas weiter Weg ist, entschlossen wir uns die Möglichkeit zum Zelten wahrzunehmen.

Das Frühstück war mit nur 5 Euro pro Nase günstig und buchten wir direkt mit (übrigens All-you-can-eat Brötchen mit variablen Aufschnitt uns Kaffee inklusive – genau das richtige für hungrige Spieler und Trainer).

Wir sind gegen 13 Uhr auf dem Turnierplatz angekommen und haben mit ca. 20 weiteren Mannschaftslagern unser Zeltlager aufgebaut. Die Temperaturen lagen dieses Jahr bei knapp 24 Grad und Sonne – also perfekte Beachhandballbedingungen. Vielleicht auch das perfekte Wochenende?

In unserer Spielrunde nahmen insgesamt 8 weitere Mannschaften teil. Am Samstag erwarteten uns 2, am Sonntag 6 weitere Spiele. Wir freuten uns also auf ein taffes Spielprogramm.
Das erste Spiel konnten wir überraschend deutlich gestalten, die Jungs liefen gleich auf Betriebstemperatur und wir Trainer merkten, dass sie sich viel vorgenommen hatten. Meine Zielvorgabe war es, endlich den ersten Platz zu belegen, was in der Vergangenheit leider nicht geklappt hatte (einmal auf Grund der Tordifferenz ausgeschieden und einmal wegen Tordifferenz dritter).

Im Zweiten Spiel ging es direkt gegen den Gastgeber Georgsmarienhütte mB 1 – da konnten wir zwei Halbzeiten mit jeweils einem Tor für uns entscheiden. Insbesondere die zweite Halbzeit war sehr eng – wir lagen bis kurz vor Schluss hinten und konnten gerade eben noch durch 2 Torwarttore die Führung erzielen.

Gut, der erste Tag war zufriedenstellend verlaufen, nun lag der Abend vor uns. Da wir kein Abendessen mitgebucht hatten (es gab Spagetti Bolognese, womit ich auch zufrieden gewesen wäre) entschlossen wir uns einen kleinen Abstecher in die Stadt zum Italiener zu machen. Dort gab es für jeden Spieler Pizza und wir schauten zusammen das EM-Spiel der Engländer. Gegen 21 Uhr marschierten wir noch zusammen zum goldenen M und gönnten uns ein Eis.

Zurück im Zeltlager setzten wir uns erstmal zusammen und besprachen den morgigen Tag. Wir waren auf Kurs, doch die Spielbeobachtung hatte ergeben, dass es noch 3 schwere Spiele bevorstanden. Die Jungs gaben uns noch ein kurzes Feedback, wie sie morgen die Spiele gestalten wollten und dann wurde erstmal in den Zelten gechillt.

Abends ging es hoch her - Bombenstimmung auf der Zeltparty
Abends ging es hoch her – Bombenstimmung auf der Zeltparty

Gegen 22 Uhr war duschen angesagt. Dazu konnten wir die Turnhalle nutzen, es waren genug duschen für alle da. Gegen elf tauschten wir Handballschuhe gegen Tanzschuhe und machten uns auf den Weg zur Playersnight.

Der Trainer macht als erstes Schlapp

Der DJ legte gute Musik auf, erfüllte persönliche Liederwünsche und sorgte für eine super Stimmung, sodass auch die ersten Jungs sich nach einiger Zeit auf die Tanzfläche wagten. Ich habe gestaunt – ein paar Jungs waren Standarttanzprofis und konnten in der Tat so beim anderen Geschlecht punkten.
Ich verstehe deshalb aber nicht, wieso die Jungs zum Aufwärmen demnächst nicht Stepaerobic machen wollen ;). Wie auch immer – dank der Nebelmaschine, viel Bass und ausreichend alkoholfreien Getränken hatten wir alle sehr viel Spaß.

Ich bin gegen 2 Uhr ins Zelt gefallen, mein Trainerkollege hielt noch ein Weilchen länger aus. Die Nacht war überraschend ruhig, da die Party vor der Turnhalle stattfand und wir hinter der Turnhalle schliefen. Nichtsdestotrotz hieß es am nächsten Morgen um 8 Uhr aufstehen. Ich blickte in müde, aber glückliche Gesichter. Der Magen knurrte also gingen wir direkt zum Frühstücksbuffet. Die Jungs hauten ordentlich rein und dann kickten wir erstmal auf dem Fußballplatz neben der Beachanlage um warm zu werden.

Die Beachanlage umfasst 4 Felder auf denen immer gleichzeitig gespielt wird. Hinter den Spielfeldern sind Zäune aufgebaut, sodass Bälle nicht verloren gehen können. Die Sandqualität ist übrigens überragend und überhaupt, die ganze Veranstaltung war sehr sauber, was bei so vielen Mannschaften, insbesondere hinsichtlich der Sanitäranlagen, leider nicht selbstverständlich ist.

Ein effektiver Spielzug für Beachhandball um den Torwart einzubinden und so doppelte Punkte zu erzielen.
Ein effektiver Spielzug für Beachhandball um den Torwart einzubinden und so doppelte Punkte zu erzielen.

Das dritte und Spiel verlief relativ deutlich. Was mich geärgert hat, ist, dass unsere Beachhandballauslösehandlung nicht umgesetzt worden ist. Diese sieht vor, dass der Außenspieler unseren Torwart(dessen Tore zählen doppelt) von der Außenposition zum Wechsel holt. Dadurch, dass zwei Spieler nach Innen gebunden werden, kann der Torwart unbedrängt zum Wurf kommen.

Im nächsten Spiel trafen wir gegen Bad Iburg. Diese waren bis dahin ebenfalls ungeschlagenen. Das Spiel war wirklich knapp und von beiden Seiten auf hohem Niveau. Mich freute da besonders, dass wir dort auch einen Kempatrick und einen Wurf hinter dem Rücken zeigten. Letzterer galt leider nicht als Trickwurf hob aber die Moral der Mannschaft, die sich in dem Augenblick im Rückstand befand.

Wir gewannen beide Halbzeiten mit einem Tor.

Mir fielen bei Bad Iburg zwei Spieler besonders auf, die ein ums andere Mal durch ihre wendige Spielweise und Stemmwürfe Tore erzielten. Gerade beim Beachhandball scheint dies ein probates Mittel zu sein, da die Abwehrreaktion auf Grund des Sandbodens verzögert.

Das Rückspiel verloren wir gegen Georgsmarienhütte deutlich und verdient. Die Jungs waren auf Grund des knappen Kaders (8 Leute) jetzt deutlich müder und konnten der körperlichen Überlegenheit nicht mehr so viel entgegen setzen. Ebenfalls wurde einfach nicht klug verteidigt und Georgsmarienhütte konnte sehr oft den Torwart freispielen.

Nun hatte sich die Ausgangsposition plötzlich komplett verändert – wir hatten ein deutlich schlechteres Torverhältnis als Georgsmarienhütte(+80 Tore zu unseren +44 Toren), die nur gegen uns verloren hatten und auch Bad Iburg besiegt hatten.

Der direkte Vergleich war ebenfalls gegen uns und somit begann der Traum vom ersten Turniersieg in Georgsmarienhütte zu bröckeln. Einzige rechnerische Lösung: Wir durften keinen einzigen Satz mehr abgeben und Georgsmarienhütte musste noch mindestens einen Punkt lassen.

Der Handballgott war uns aber holt – Bad Iburg gewann kurios 2:0 gegen Georgsmarienhütte. Nun standen wir in den letzten beiden Spielen in der Pflicht ebenfalls jedes Spiel mit 2:0 Punkten zu holen.

Beachhandball verbindet

Die weiblichen Tanzpartner des Vorabends hatten die Jungs inzwischen ausfindig gemacht und feuerten sie dementsprechend an. Mit dieser moralischen Unterstützung mobilisierten die Jungs nochmal alle Kräfte und legten das bis dato beste Spiel hin – Kempa und Spielzug für Torwart wurden konsequent gespielt. Wir gewannen die erste Hälfte, aber die zweite musste auch gewonnen werden, ansonsten hieß es „nur“ – Platz zwei.

Seitenwechsel – ich blicke in Gesichter die entweder motiviert oder müde dreinschauen. In der Teambesprechung schilderte ein Spieler seine Gefühlslage: die Wörter „Angst Fehler zu machen“ fielen – das war gut. Ich erklärte allen, dass wer nichts macht, keine Fehler macht, aber wir so die Möglichkeit aus der Hand geben, das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden.
Anpfiff – wir spulen bis 5 Sekunden vor Schluss vor – unser Torwart erzielt einen doppelten Punkt und wir führen 15:14. Abwurf des Gegners und schneller Gegenstoß – wir kassieren mit dem Schlusspfiff den Ausgleichstreffer per Heber.

Die Regeln sehen in diesem Fall eine Entscheidung per Golden Goal. Wer nun als nächstes den Ball im Tor unterbringt, ist Sieger. Der Hochball wird geworfen, es wird auf dem Boden gerangelt und der Ball geht an uns. Wir spielen den Ball von links nach rechts. Der Ball ist auf der Mitte, Blicktäuschung und Stemmwurf. Das Ding ist drin und wir damit Turniersieger. Jubel und ein perfektes Wochenende auf dem Beachcourt.

Für mich war es wieder ein super Wochenende, dass ich auf jeden Fall nächstes Jahr wiederholen möchte. Dieses Jahr habe ich sogar ein paar Kontakte knüpfen können und habe so die Möglichkeit mal “andere” Testspielgegner einzuladen.

Daten zum Turnier in Georgsmarienhütte

•Das Orgateam umfasst 20 Personen
•Insgesamt über 80 ehrenamtliche Helfer
•Es wird auf 4 Feldern gleichzeitig gespielt
•Kosten pro Mannschaft ca. 25 EUR
•Optionen wie Zelten und Essen zubuchbar
•Beachfeeling kommt definitiv auf
•Zeltfete am Abend für Jung und Alt

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